Einführung Intensivtagebuch

Im Frühjahr 2023 wurde auf unserer ITS das Intensivtagebuch eingeführt. Es dient Patienten mit Bewusstseinsstörungen dazu, den Aufenthalt besser zu verarbeiten. Geführt wird es von Pflegekräften, Therapeuten, Ärzten und Angehörigen.

Für wen ist das ITS-Tagebuch gedacht?

Eine Behandlung auf der ITS kann notwendig sein, weil Menschen schwer erkrankt sind, eine medizinische Situation – z. B. eine Operation – für einen bestimmten Zeitraum eine besondere Überwachung erforderlich macht oder Organfunktionen zeitweilig unterstützt bzw. ersetzt werden müssen.

Der Aufenthalt auf einer Intensivstation kann sich als große Belastung erweisen, denn ein Teil der Betroffenen ist währenddessen nicht oder kaum bei Bewusstsein. Für viele lässt sich diese Zeit deshalb schlecht einordnen und verarbeiten.

Durch das Führen eines Tagebuches möchte das ITS-Team bei der Verarbeitung und Genesung unterstützen. Das Intensivtagebuch wird dem Patienten bei Ende der Behandlung ausgehändigt und verbleibt in dessen Besitz.
 

Einträge für jeden Tag

Es gibt keine Regeln, wie das Intensivtagebuch zu führen ist, daher besteht die Vorlage zum größeren Teil aus leeren Seiten, die gefüllt werden dürfen. 

Angehörige können bei jedem Besuch ihre Gedanken, Gefühle, Sorgen und Ängste notieren, das Personal der Intensivstation kann regelmäßig Entwicklungsschritte des Patienten festhalten. 

Gab es Besonderheiten beim Tagesablauf? Wie ist das Wetter? Welche Ereignisse geschehen „da draußen“ – im familiären Umfeld und auf der Welt?
 

Gestaltung ITS-Tagebuch

Das persönliche Intensivtagebuch im St. Joseph-Stift besteht aus einem Ringbuchordner im A5-Format mit stabilem Einband, so dass Notizen jederzeit auch ohne feste Unterlage oder Tisch, sitzend am Patientenbett oder im Stehen möglich sind. 

Auf den ersten Seiten befinden sich neben einer kurzen Einführung ein Patientensteckbrief sowie wichtige Informationen mit Fotos zur Umgebung: Welchen Sinneseindrücken (visuell, akustisch, haptisch) ist der Patient auf der ITS ausgesetzt, wie funktioniert der Tagesablauf und was sind die wichtigsten Geräte und Behandlungen?

Das Konzept der Intensivtagebücher stammt aus den skandinavischen Ländern und kommt in Deutschland bislang nicht flächendeckend zum Einsatz. Wir freuen uns sehr, dass nun auf Initiative des pflegerischen Teams ein Intensivtagebuch für Langzeitpatienten auf unserer Intensivstation zum Einsatz kommt.