Patronatsfest: Zum Tag des heiligen Joseph

Gemeinsamer Gottesdienst in der Kapelle der Ordensschwestern

Wie jedes Jahr am 19. März begehen wir als Dienstgemeinschaft den Tag des heiligen Joseph. Dazu fand am frühen Morgen in der Kapelle der Ordensschwestern eine Messe mit unserem Altbischof Joachim Reinelt statt – gemeinsam mit unseren Ordensschwestern, dem Krankenhausdirektorium und vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Der Altbischof stellte Joseph, Marias Ehemann und den Ziehvater Jesu, und dessen Weg durch die Wirrnisse des Lebens und des Glaubens in das Zentrum seiner Predigt. Er appellierte an alle Anwesenden, Gott weniger als übergeordnete Instanz, sondern vielmehr als eine den Alltag und jegliches Tun durchdringende Kraft anzunehmen – auch und gerade im Dienst an den Kranken in unserem Haus.

Gemeinsames Frühstück der Mitarbeitenden

Im Anschluss an den Gottesdienst waren die Mitarbeitenden zu einem gemeinsamen Frühstück in unsere Cafeteria eingeladen. Kolleginnen und Kollegen auf den Stationen haben die Möglichkeit genutzt, davon für ihre gemeinsame Pause innerhalb der Abteilung abzuholen. Die hauseigene Küche im St. Joseph-Stift hatte zu diesem Anlass ein Buffet mit warmen und kalten, süßen, herzhaften und frischen Spezialitäten gezaubert. Die Frühstücksrunde wurde für einen regen Austausch quer durch alle Bereiche unserer Dienstgemeinschaft im Krankenhaus genutzt. Nicht zuletzt bietet unser Patronatsfest auch Anlass, uns über verschiedene Konfessionen hinweg mit der christlichen Grundhaltung unseres Hauses inmitten der Krankenhauslandschaft auseinanderzusetzen.

Heilung für den Körper, Zuspruch für die Seele: Das Plus am St. Joseph-Stift

Schmied, Steinmetz oder Zimmermann – wer war der heilige Joseph?

Über Joseph, Marias Ehemann und Ziehvater von Jesus, ist nur wenig überliefert.  So sind beispielsweise sein genaues Alter bei der Vermählung mit Maria sowie seine Rolle als Witwer mit drei Söhnen aus erster Ehe nicht viel mehr als Spekulation. Zentral sind die weihnachtliche Geburtsgeschichte mit der anschließenden Flucht nach Ägypten und der Weg zurück nach Galiläa. Seine Spur verliert sich nach der Rückkehr vom Passafest in Jerusalem mit dem inzwischen zwölfjährigen Jesus. Es ist anzunehmen, dass er dessen öffentliches Auftreten, die Verurteilung, den Tod am Kreuz und die Auferstehung nicht mehr erlebt hat, anders als etwa Maria.

Laut Evangelium übte Joseph den Beruf eines Zimmermanns aus. In der ersten griechischen Überlieferung ist dies gleichbedeutend mit Baumeister, denn in Galiläa baute man Häuser aus Stein. Aus der folgenden lateinischen Übersetzung wird aus ihm ein Handwerker und Steinmetz, bald darauf ein Schmied. Erst der Gelehrte Thomas von Aquin macht Joseph in seiner Übersetzung wieder zu einem „Zimmermann“ – im 13. Jahrhundert, als für den Hausbau vornehmlich Holz verwendet wurde, gleichbedeutend mit „Baumeister“.

Im Heiligenkalender ist der Tag des Joseph, Namenspatron für unser Krankenhaus, der 19. März und damit just der Tag, an dem die Römer einst ihr Fest der Minerva, Göttin der Handwerker, begangen haben.